TOMORROW'S OUTLOOK ist ein Projekt der Songwriter Trond Nicolaisen und Andreas Stenseth. Den beiden Norwegern gelang es, dafür etliche namhafte Künstler aus den melodischen Metal-Bereichen zu gewinnen. So trifft man hier unter anderem Michael Kiske, Scott Oliva oder Graham Bonnet an, und selbst die nicht so vertrauten Musiker können auf etliche Engagements zurückblicken.
Das Debutalbum dieses Projekts, das nun über Battlegod Productions erscheint, heißt "34613". Die Zahlenkombination hat damit zu tun, dass die Songwriter keinen Namen für das Instrumental auf der Scheibe hatten und so haben sie es kurzerhand nach der Nummer für eine Songregistrierung benannt. Meines Erachtens trotzdem kein Grund, auch das Album so zu titulieren. Aber, na gut.

Musikalisch erwartet uns von den 80ern beeinflusster Melodic Metal und Hard Rock. Dabei wirkt eigentlich ausnahmslos alles, wie mehrfach gehört. Mit großartigen Ideen können die beiden norwegischen Komponisten nicht gerade aufwarten. Obwohl die beteiligten Sänger durchweg einen guten Job machen, berühren einen die Stücke kaum. Es sind sicherlich zumeist angenehme Melodien in harmonischer Umgebung, aber ich finde auf "34613" eigentlich nichts, das wirklich mitreißt. Zu eingefahren und vor allen Dingen zu mittelmäßig sind die Stücke. Da bricht nichts aus Standards aus. Keine Melodie oder Hookline kann die Gehörgänge so richtig vereinnahmen. Ich wundere mich an dieser Stelle ein wenig, dass man hierfür wirklich erfahrene Künstler engagieren konnte, und als das Album zu Ende ist, fällt mir zu keinem Song ein Statement ein. Nichts hat Eindrücke hinterlassen.
Ich könnte jetzt auch nicht sagen, dieser Song ist auf jenen Sänger zugeschnitten. Meines Erachtens hätte man wohl auch eine Handvoll unbekannte Vokalisten vor's Mikro setzen können. Am besten harmonieren noch der Song "White Lightning" und der hierzulande recht unbekannte Sänger Norman Kiersnowski. Klar, man erkennt Graham Bonnet und Michael Kiske an ihren Stimmen sofort, aber die Stücke, die sie performen, brauchen solche Hochkaräter nicht. Sie sind kompositorisch einfach Melodic-Metal-Durchschnittsware, daran kann auch der Sänger nicht mehr viel ändern. Aus diesem langweiligen Rahmen fällt lediglich "Red Rum", das ein Cover von Lizzy Borden ist, wenngleich Graham Bonnets Organ dabei sehr ungewohnt klingt. Auch das titelgebende Instrumental mit seinem neoklassischen Touch hätte Yngwie Malmsteen wohl in einer volltrunkenen Nacht besser komponiert.

"34613" bekommt bei mir das Prädikat "überflüssigste Veröffentlichung des Jahres und größte Zeitverschwendung von einigen bekannten Künstlern". Ich kann nur raten, nicht auch noch mit dem Hören des Albums Zeit zu verschwenden und hoffe, dass es das einzige Produkt dieses Projekts bleibt.


Source: http://www.metal1.info/reviews/reviews.php?rev_id=5519