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34613: NecroWeb Magazin - German (7,5/10)
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Einen Zusammenschluss von unterschiedlichen internationalen Musikern mit demselben Interesse, nämlich klassischen Heavy Metal zu produzieren, findet man auf “34613″ vor, dem Debütalbum des Studio-Projekts Tomorrow’s Outlook um die Norweger Trond Nicolaisen und Andreas Stenseth.

Darauf enthalten sind insgesamt 13 Songs, denen Gastmusiker wie Michael Kiske, der bereits bei Unisonic, Helloween oder Avantasia mitgewirkt hat, beiwohnen und ihnen den letzten Schliff verpassen.

Stilistisch kombiniert man klassischen Heavy Metal sowohl mit Hard Rock-Passagen und damit einhergehenden AOR-Klängen als auch progressiven Elementen.

Trotz des hohen Metalanteils geht es allerdings überraschenderweise eher ruhiger zu auf “34613″, durchziehen doch viele balladeske Stücke das Werk.
Leider wissen diese aber nicht, wie sie ihre gefühlvolle Seite an den Hörer transportieren sollen, sodass sie durch fehlende Intensität ihrer Wirkung beraubt werden.

Nichtsdestotrotz fegt die Gitarrenfraktion – beispielsweise in “Glass Mountain”, einer der wenigen Titel, die umgehend punkten und im Ohr bleiben - nur so durch die Tracks.
Besonders gefällt an “Glass Mountain” übrigens die Entwicklung, die der Song durchmacht. Ein Gitarrensolo rundet die stetig wachsende Melodie ab.

Auffallend ist insgesamt jedoch, dass die Produktion – gerade was die Gitarren angeht – ein wenig dünn daherkommt. Auf diese Weise gehen die kraftvollen Riffs zu sehr unter und die Songs verlieren insgesamt an Härte und dichtem Soundgewand.

Anders hingegen setzen sich die unterschiedlichen Gesangsdarbietungen in Szene.
Hier ein Scream, dort eine kratzige Rocknote, an anderer Stelle wiederum ein warmer Klargesang – jeder zu Wort bzw. zu Stimme kommende Sänger trumpft mit seinen Stärken auf und drückt den Tracks damit seinen ganz eigenen Stil auf. Gleich klingt man also zu keinem Zeitpunkt, doch dies erschwert dem Hörer zugleich das Hineinfinden in die Songs. Immer wieder muss man sich auf Neues einstellen.

Mit “34613″ ist Tomorrow’s Outlook daher ein sicherlich äußerst abwechslungsreiches Album gelungen, in das man die unterschiedlichsten Elemente integriert hat, doch auf Anhieb überzeugen kann das Projekt noch nicht. Dafür mangelt es zu sehr an geradlinigen Strukturen sowie an Songs, die auch beim ersten Hören bereits brillieren, während die Produktion zu vorsichtig ist. So bleibt ein musikalisches Werk, das Zeit braucht, um sich zu entfalten und den Hörer in Gänze anzusprechen.


Source: http://www.necroweb.de/tomorrows-outlook-34613/

01.Jul.2012 - 15:43